Schliesst das beliebte Kafi Kägi in Küsnacht? Nein. Das Betreiberpaar hat einfach Ferien gemacht – das erste Mal seit 35 Jahren.
Wer in Küsnacht zwischen Weihnachten und Neujahr ins Café Kägi gehen wollte, fand sich vor geschlossenen Türen wieder. Das ist sich die Kundschaft des beliebten Bäckers an zentraler Lage gleich beim Bahnhof Küsnacht – einer Institution im Dorf – nicht gewohnt: «Seit Betriebsgründung 1984 steht meine Frau täglich in unserem Laden», sagt Inhaber Thomas Kägi, «und ich bin aktiv in der Backstube.»
Mit «Laden» meint der Bäcker seine Zweitniederlassung auf dem Zollikerberg. Aber auch das Café in Küsnacht ist seit 35 Jahren jeden Tag montags bis samstags geöffnet. Einzig vergangene Weihnachten nicht. Und das zum ersten Mal. «Wir hatten über die Feiertage vier Tage geschlossen – es waren unsere ersten Ferien seit 1984.» Und Kägi weiter: «Ans Aufhören denken wir aber noch lange nicht.» Das Gerücht habe vermutlich noch einen zweiten Grund. Im vergangenen Sommer gab es zum ersten Mal eine Woche Betriebsferien. «Damals aber zwangsweise», sagt der Bäcker. Denn im Juli hatte die Backstube auf dem Zollikerberg gebrannt. «Wir konnten nicht die ganze Produktion aufrechterhalten.» Die Kunden und Gäste seien aber, so gut es ging, persönlich informiert worden. «Trotzdem haben einige kein Verständnis gezeigt. » Ebenfalls habe man nicht am Sonntagsverkauf teilgenommen. «Dies aus dem einfachen Grund – er ist nicht rentabel.» Die Vitrinen mussten jeweils speziell gefüllt werden, zudem engagierten die Kägis jeweils einen Ballonkünstler und boten Schokofondue an. «Der Aufwand lohnt sich aber seit Jahren nicht mehr.» Sie seien nicht «faul» oder «schätzen unsere Kunden nicht» – gesunder Menschenverstand und die eigene Gesundheit hätten sie zu diesen Schritten bewogen. Das «Kägi» wird laut Inhaber «mindestens noch zehn Jahre» da sein für seine Kunden. Ab Viertel vor eins am Morgen. Dann beginnt die Produktion in der Backstube.