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Salutschüsse zum 100. Geburtstag

Erstellt von Martin Bachmann |
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Rund 300 Personen haben am Samstag gemeinsam mit Polit- und Militärprominenz das 100-jährige Bestehen des Wehrmännerdenkmals auf der Forch gefeiert. Die Opferflamme ist allen gewidmet, die im Ersten Weltkrieg Opfer brachten.

Die Einladung zum 100. Geburtstag des Wehrmännerdenkmals war von der Zürcher Unteroffiziersgesellschaft gekommen, zusammen mit weiteren militärischen Gesellschaften und Vereinen. Und die Gäste kamen, trotz Regen und etwas trübem Himmel. Das Denkmal, auch Forchdenkmal oder Opferflamme genannt, wurde einst errichtet, um an die verstorbenen Wehrmänner während der Grenzbesetzung 1914 bis 1918 zu erinnern und überhaupt an die Bevölkerung, die unter dem Krieg gelitten hatte. Unter den Soldaten befanden sich viele Opfer der Spanischen Grippe. 

Eine Fachjury erklärte damals das Projekt «Opferflamme» des Architekten Otto Zollinger zum Sieger des Wettbewerbs. Fast 100 Teilnehmer hatten sich darum beworben. Als Standort entschied man sich für einen Platz auf der Forch in der Gemeinde Küsnacht, welcher einen prächtigen Ausblick über Teile des Kantons Zürich bietet. Am 24. September 1922 – also auf den Tag genau vor 100 Jahren – enthüllte der damalige Bundespräsident Robert Haab das Denkmal vor mehreren zehntausend Besuchern. In der Folge bot das Forchdenkmal immer wieder eine eindrückliche Kulisse für Feiern.

Redner Ernst, Stocker, Fehr

Als Vorsteher der «Gemeindeobrigkeit» begrüsste dann auch Küsnachts Gemeindepräsident Markus Ernst (FDP) die Gäste. «Ich freue mich, dass dieses bedeutende Mahnmal auf Küsnachter Boden liegt und wir hier jedes Jahr die 1.-August-Feier abhalten können.» Aufgrund kriegerischer Auseinandersetzungen in Europa sei der «Dienst am Vaterland» unerwartet wieder in den Fokus gerückt. «Als Gemeindepräsident und auch als Soldat fühle ich», so Ernst, «eine starke Verbundenheit zu diesem Denkmal.» Die Opferflamme diene auch zur Ermahnung, aus der Geschichte zu lernen. Der Redner schloss mit dem lateinischen Sprichwort «Si vis pacem, para bellum», was heisst, man solle den Krieg vorbereiten, wenn man Frieden wolle. 

Regierungspräsident Ernst Stocker (SVP) und Sicherheitsdirektor Mario Fehr (parteilos) als Vertreter der Kantonsregierung wiesen auf die Bedeutung dieses Denkmals und seiner Geschichte hin. Die Flamme halte die Erinnerung an die Menschen wach, die damals ihre Dienstpflicht in unserem Land erfüllten, und an die Opfer, welche die ganze Bevölkerung erbrachte. Beide Regierungsvertreter machten auf eine funktionierende Armee aufmerksam, welche Anspruch auf eine gute Ausrüstung habe. Die Armee und ihre Angehörigen hätten schliesslich in den letzten Jahren ihren Auftrag für Schutz und Unterstützung der Bevölkerung immer wieder unter Beweis gestellt. Soldatinnen und Soldaten hätten während der Pan­demie die zivilen Behörden in optimaler Weise unterstützt. 

Der wirtschaftlich starke Kanton Zürich stehe zu einer starken Armee, so die Regierungsräte Stocker und Fehr. Regierungsrat Fehr schloss mit den Worten: «Bei einer Schlussbilanz des VBS wird es weniger darum gehen, ob eine 40-Prozent-Frauen-Quote im Vorstand des Schwingverbandes erreicht wurde, sondern wie fit unsere Armee ist.» Als Vertreter der Armee sprachen Divisionär Rolf André Siegenthaler, designierter Chef Logistikbasis der Armee, und Hauptmann Samuel J. Schmid, Chef Armeeseelsorge, zu den Festbesuchern. Nach der eindrücklichen Kranzniederlegung, einem Gebet und dem gemeinsamen Singen des Schweizerpsalms fand die Gedenkfeier ihr Ende. 

Die Feierlichkeiten wurden durch das Schützenspiel der Unteroffiziersgesellschaft Zürich, das Salutschiessen der Compagnie 1861 und das Schiessen mit der ­Maritz-Batterie begleitet.