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Michael Fingerhuth tritt als FDP-Präsident Küsnacht zurück

Erstellt von Manuela Moser |
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Die FDP Küsnacht wird im Frühling eine neue Führungskraft wählen. Bisher hat sich Leo den Hartog als einziger Nachfolger von Michael Fingerhuth gemeldet.

Auf die nächste Hauptversammlung im März wird Michael Fingerhuth das Präsidium der FDP Küsnacht abgeben und aus dem Vorstand austreten. Dies hat er kurz vor Ende Jahr bekannt gegeben. «Meine berufliche Situation erfordert eine verstärkte Zeitinvestition, die eine angemessene Ausführung der Parteiarbeit beeinträchtigen würde», so Fingerhuth.

Sieben Jahre lang stand er der nebst der SVP wählerstärksten Partei Küsnachts vor. «Während dieser Zeit konnte ich bedeutende Erfolge erzielen, darunter die Umsetzung der ‹7 statt 9-Initiative›, die Einführung des Gesundheitsnetzes Küsnacht sowie zwei erfolgreiche Gesamterneuerungswahlen und zwei Steuersenkungen», sagt der Küsnachter selbst. Auch die konstruktive Zusammenarbeit mit den Ortsparteien, Verbänden und der Gemeinde hebt er hervor. «Nur so konnten wir wirksame Lösungen für Küsnacht finden.» Es sei ihm eine grosse Freude und Ehre gewesen, das Amt für die Partei und Küsnacht auszuführen. Die Nachfolgerin oder der Nachfolger wird an der Hauptversammlung vom 7. März gewählt. Bisher hat sich ein Kandidat gemeldet: Leo den Hartog, der im Vorstand der Ortspartei das Amt des Quästors innehat. Seit März 2018 ist er Mitglied, im November 2020 hat er auch das Amt des Vizepräsidenten übernommen. Der ETH-Ingenieur ist zurzeit bei der Sonova Group beschäftigt, einer auf Audiotechnik spezialisierten, international tätigen Schweizer Unternehmensgruppe mit Sitz in Stäfa. Sie zählt zu den drei weltweit grössten Anbietern von Hörgeräten. Falls sich bis 20. Januar noch weitere Kandidierende melden, wird es eine Findungskommission geben.

Das sagen die anderen Parteipräsidenten zum Rücktritt von Fingerhuth

Nicolas Bandle, SVP: «Die Zusammenarbeit mit Michael Fingerhuth war stets äusserst konstruktiv und zielorientiert. So wie ich das von aussen beobachten konnte, hat sich Michael bei der FDP mit grossem Einsatz eingebracht und einige wichtige Projekte erfolgreich umgesetzt. Mit seinem Rücktritt verlieren wir in der Gemeindepolitik eine starke Führungspersönlichkeit, die über ein beeindruckendes Charisma verfügt. Besonders möchte ich Michael und der FDP für ihre Unterstützung bei unserer Gemeinderatskandidatin Lilly Otth danken. Obwohl es letztendlich nicht geklappt hat, war der Wille zur Unterstützung einer bürgerlichen Kandidatin deutlich erkennbar. Für die anstehende Nachfolge hoffen wir natürlich auf jemanden, der die ­bürgerlichen Interessen klar vertritt und mit uns konstruktiv zusammenarbeitet.» 

André Tapernoux, EVP: «Aus meiner Sicht war Michael Fingerhuth ein sehr erfolgreicher FDP-Präsident. Er hat zusammen mit seiner Partei sehr gute Kandi­dierende für die Gemeindewahlen 2022 nominiert. Er hat es zudem verstanden, dass seine Partei trotz ihrer dominierenden Rolle in den Behörden eine gewisse Unabhängigkeit behielt. Sehr geschätzt habe ich zudem seine Offenheit und Ehrlichkeit. Bei ihm wusste man stets, woran man war. Damit hielt er seine Partei zusammen und war auch darüber hinaus integrativ tätig. Seine grosse berufliche Managementerfahrung kam ihm sicher zugute. Seine Nachfolge im FDP-Präsidium wird in grosse Fussstapfen treten. Ich wünsche ihr oder ihm vor allem eine offene und unverkrampfte Herangehensweise an die Politik. Selten ist man mit allen einer Meinung, die anderen sind deswegen aber noch keine Feinde. Damit kann man viel erreichen, wie Michael Fingerhuth gezeigt hat. 

Celestina Rogers, GLP a. i.: «Mit dem Rücktritt von Michael Fingerhuth verliert die FDP Küsnacht nicht nur einen sehr erfahrenen Lokalpolitiker als Präsident, sondern auch einen Menschen, der es immer wieder angestrebt hat, über die Parteien hinaus sich für wichtige Gemeindeanliegen einzusetzen. Mit seiner klaren, ehrlichen und zugewandten Art konnte er andere für seine Anliegen gewinnen. Auf Michael Fingerhuth war stets Verlass. Seine Zusage zu einem Thema bedeutete auch, dass man auf seine kompetente und aktive Mitarbeit zählen durfte. Wir hoffen, dass auch der neue Parteipräsident diese Art des Politisierens weiterleben wird. Aus Sicht der GLP hoffen wir auf einen Präsidenten, der ein starkes Interesse an der Umsetzung der Energiewende mitbringt und den langfristigen wirtschaftlichen Nutzen der Gemeinde darin sieht.»

 

Ueli Häfeli, SP: «Michael Fingerhuth hat die Vormachtstellung der FDP in Küsnacht während sieben Jahren mit Bravour verteidigt, wenn nicht gar zementiert. Wir wünschen ihm alles Gute für die Zukunft. Von seinem Nachfolger, seiner Nachfolgerin erhoffen wir uns mehr Offenheit gegenüber Links, Verständnis für  die Sorgen der weniger Bemittelten,  Einsatz für den gemeinnnützigen (!) Wohnungs- und Gewerberaum, En­gagement für den Klimaschutz, die En­ergiewende und das Wohl aller.» 

Jörg Stüdeli, Grüne: «Mit Michael Fingerhuth tritt ein verdienstvoller FDP-Ortspräsident zurück. Ich habe den Austausch mit ihm und seine pragmatische, lösungsorientierte Haltung sehr geschätzt. Auch bei der kürzlich gemeinsam eingereichten Einzelinitiative hat er eine wichtige Rolle gespielt. Ich bin gespannt, ob die FDP Küsnacht eine ähnlich versierte und gewichtige Nachfolge finden wird.»

Peter Klauser, Mitte-Partei: «Michael Fingerhuth hat der FDP Küsnacht ein klares Profil in der Öffentlichkeit verliehen. Dank seinem grossen persönlichen Einsatz konnten in den letzten Jahren wichtige Sachabstimmungen gewonnen werden (unter anderem die Verkleinerung des Gemeinderats von 9 auf 7 Mitglieder sowie die Schaffung der Gesundheitsnetz Küsnacht AG). Die von Wohlwollen und gegenseitigem Respekt getragene überparteiliche Zusammenarbeit mit ihm habe ich besonders geschätzt. Michael Fingerhuth überlässt seiner Nachfolge ein gut bestelltes Feld.»