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Küsnacht prüft neue Veloparkplätze

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Der Gemeinderat stellte den neuen Verkehrsrichtplan vor. Interessante Punkte dürften die geplante Veloparkierung beim Bahnhof sowie die Verbesserung der Sicherheit auf Schulwegen sein. Ab 1. November liegt er auf.

Rund 80 interessierte Küsnachterinnen und Küsnachter nahmen vergangenen Montag am Infoabend des Gemeinderates teil. Auf dem Plan stand der kommunale Richtplan Verkehr, der 14-jährig ist und revidiert werden muss. Hochbau- und Planungsvorstand Ueli Erb (SVP) stellte die wichtigsten Eckpunkte vor. «Es geht beim neuen Plan um Strassen, Parkierung, und Velowege», fasste er eingangs zusammen, «und Verkehr geht jeden an, ob nun mit dem Auto, zu Fuss, mit dem Velo oder mit dem öV unterwegs.»

Für die nächsten Jahre planen

Grosse Änderungen soll es allerdings nicht geben. Konkret will der Gemeinderat in den nächsten 15 bis 20 Jahren beispielsweise gewisse Strassen – wie die Haldenstrasse – zu Quartierstrassen machen, und damit dort jeweils Tempo 30 einführen. Auch sollen zusätzliche Bushaltestellen zur besseren Erschliessung in den Quartieren Hinderriet, Strandbad und Wiesenstrasse eingeführt werden.

Einen Bus für das Quartier Limberg wird es aber nicht geben, wie Erb eine Frage aus dem Publikum beantwortete. «Die Anzahl Leute, die den Bus nutzen würden, steht in keinem Verhältnis zu den Kosten eines solchen Angebots.»

Zwei Projekte sind wichtig

«Schwierig zu sagen, was für die Bevölkerung beim Mitwirkungsverfahren von Interesse sein könnte», meinte Erb nach der Veranstaltung. Konkrete Fragen zum Richtplan seien beim anschliessenden Apéro noch keine gekommen. Zu reden geben dürften nach Einschätzung des Hochbau- und Planungsvorstands vor allem zwei Vorhaben. Einerseits die angedachte Parkierung für Velos bei der Coop-Unterführung beim Bahnhof, und die verschiedenen Schulwege, die der Gemeinderat erfasst hat und betreffend Sicherheit prüft. «Mit den richtigen Massnahmen wie Trottoirs und Fussgängerstreifen können die Wege für die Schüler sicherer gemacht werden.» Ein konkretes Beispiel sei der Schulweg zum Schulhaus Goldbach: Bei der Boglerenstrasse soll es Massnahmen geben. «Konkretes lässt sich aber noch nicht sagen, beim Richtplan geht es zuerst einmal um die groben Vorgaben. Detailliert geplant wird später.»

Dass es für Velos beim Bahnhof auf der Seite Heslibachquartier eine Lösung braucht, ist für Erb unbestritten. «Zurzeit herrscht dort ein wildes Parkieren. Gerade für Leute, die mit dem Velo zum Bahnhof fahren, ist dieser Zustand nicht gut.» Angedacht sind unterirdische Abstellplätze für Velos vis-à-vis des unterirdischen Eingangs beim Coop. «Das wäre sicher die teurere Variante als oberirdische Plätze», so Erb, «aber manchmal lohnte es sich, etwas grosszügiger zu planen, als später nachzubessern.» Es wären für ihn so im besten Fall bis zu 150 Plätze möglich. «Grössere Projekte werden oft zu defensiv angegangen.» Der Gemeinderat dürfte laut Gemeindeordnung bei budgetierten Kosten einer Ausgabe von bis zu 500 000 Franken eigenmächtig entscheiden, die Baukommission bei einem budgetierten Betrag von bis zu 250 000 Franken.

Der Richtplan liegt ab 1. November im Gemeindehaus im Bausekretariat auf, oder kann auf der Website der Gemeinde eingesehen werden. Das Mitwirkungsverfahren läuft bis Ende Dezember, jeder kann sich zur Vorlage äussern. Läuft alles nach Plan, wäre die Genehmigung auf November 2020 angesetzt.

Altersprojekt ist aufgegleist

Zum Schluss präsentierte Gesundheitsvorsteherin Susanna Schubiger (GLP) erste Ergebnisse aus der Arbeitsgruppe «Integrierten Altersversorgung», die es seit einem Jahr gibt. Sie besteht neben Schubiger aus dem Gemeindepräsidenten Markus Ernst (FDP), zwei Vertretern der Behörden sowie den beiden Hauptversorgungspartnern im Altersbereich, der Spitex und der Genossenschaft Alterswohnungen Küsnacht; gemeinsam will man sich den Herausforderungen der Zukunft stellen. Und diese liegen auf der Hand: Im Dorf werden 2030 rund doppelt so viele Menschen wie heute «alt» sein, das heisst über 80 Jahre. «Wir wollen eine Auskunftsstelle installieren, die das gesamte Angebot überschaubar macht», so Schubiger.

Eine Frage aus dem Publikum war, wie viele Alterswohnungen die Gemeinde bereit stellen soll. Zur Sprache kam das Seniorenheim am See, das die Gemeinde zur Zeit an Externe vermietet. «Das ist so», meinte Gesundheitsvorsteherin Schubiger, «aber bei Bedarf haben wir die Liegenschaft ja in unserer Hand.»

Im August 2020 will die Arbeitsgruppe ein konkretes Umsetzungsprojekt vorlegen.

(Manuela Moser)