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Jeder einzigartig, zusammen perfekt

Erstellt von Martina Thieme |
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Die Kulturwoche in der Tägerhalde widmete sich den fünf Sinnen. Die Bewohnerinnen und Mieter sowie deren Angehörige wurden eingeladen, jeden Tag auf eine andere Reise zu gehen. Mal standen die Augen, die Ohren, mal der Tast-, Geruchs- oder Geschmackssinn im Zentrum.

Fröhliches Vogelgezwitscher oder nervender Strassenlärm, strahlender Sonnenschein oder dicke, dunkle Wolken. Duft von frisch gemahlenem Kaffee oder abgestandene Luft, kalte Füsse oder wohlige Wärme – dies sind bereits die ersten Eindrücke, die wir noch vor dem Aufstehen wahrnehmen dürfen. Den ganzen Tag über treffen dann bei Auge, Ohr, Nase, Haut und Mund unzählige Reize ein, die es zu sortieren und zu verarbeiten gilt. Doch im Alltag scheinen unsere Sinneswahrnehmungen oft nebensächlich, dabei nehmen wir durch sie bewusst am Leben teil.

Die fünf Sinne

Die fünf Sinne waren letzte Woche ein grosses Thema in den Alters- und Gesundheitszentren des Gesundheitsnetzes Küsnacht. Wie jedes Jahr findet Ende Sommer die Kulturwoche in der Tägerhalde statt. Zum diesjährigen Anlass wurden Bewohnerinnen und Bewohner, Mieterinnen und Mieter und deren Angehörige eingeladen, gemeinsam ihre fünf Sinne hervorzulocken, sie fokussierter wahrzunehmen und konzentrierter anzuwenden. Zusammen mit den Referentinnen und Referenten konnten sie sich auf die Sinnes-Reise begeben.

Der erste Tag startete mit der auditiven Wahrnehmung. Durch die spezielle Surround-Anlage fühlten sich die Beteiligten mitten in den Film «Gunda» hineinversetzt. Die Referentin Michaela Hesse, gelernte Hörgeräteakustikerin, gab im Vorfeld einen kleinen Einblick zum Thema «Wie funktioniert unser Gehör». Der südafrikanische Fotograf Zak van Biljon zeigte dann seine neusten Kunstwerke, welche die Schweizer Landschaften in lebhaften Rosa- und Rottönen erscheinen liessen. Ein Nachmittag, der zum Staunen anregte und neue «Einblicke» gewährte. Michel Diederik, Winzer und Önologe aus Küsnacht, übernahm den dritten Sinn – die olfaktorische Wahrnehmung. Mit seinem neusten Weinprojekt «Blanc du Village» überzeugte er die Weinliebhaber nicht nur mit intensiven und einzigartigen Duftnoten, auch war es eine wahre Gaumenfreude. Am Donnerstagnachmittag war «tierisch was los» in der Tägerhalde. Hände durften dank dem Kamelhof Olmerswil Schwarzfederhuhn, Schildkröte, Waran, Schlangen, Echsen wie auch Frettchen, Lama und Alpaka erforschen.

Die Geschmackssensoren wurden durch kräftig gereifte Käsesorten hervorgelockt, die von André Henzler, dem Käsespezialisten von «Chäs&Co.», präsentiert wurden. Das Zusammenspiel mit den passenden Weinen entfaltete sich zu einer Sinfonie der Genüsse. Am Samstag spürte man die Harmonie aller Sinne – rezentes Raclette, zart-schmelzende Vermicelles, fruchtiger Wein und musikalische Unterhaltung vom Jodlerclub Heimelig aus dem Zürcher Oberland ergaben einen festlichen Abschluss der fünf Sinne.