Ein kleines Mädchen aus den Schweizer Bergen eroberte Ende des 19. Jahrhunderts die Welt. In den 1970er-Jahren erlebte Heidi in einer japanische Zeichentrickserie eine Wiedergeburt. Eine Ausstellung im Landesmuseum erzählt von ihrem Weg.
Überaus erfolgreich war Heidi in Japan. Das hat einerseits mit der idealisierten Alpenwelt zu tun, welche die Menschen dort nach dem Zweiten Weltkriegbesonders angesprochen hat, andererseits mit der 1974 erschienenen Zeichentrickserie «Alpenmädchen Heidi». Der Anime, wie Zeichentrickfilme in Japan genannt werden, war der Gegenentwurf zur stark wachsenden japanischen Wirtschaft und dessen industrialisiertem Erscheinungsbild.
Kreiert wurde der 52- teilige Anime von vier jungen Männern, zwei davon – Hayao Miyazaki und Isao Takahata – haben später das weltberühmte Studio Ghibli mitbegründet. Dass die japanische Heidi-Serie wie Spyris Buch weltweite Erfolge feierte, beweist, dass Heidi endgültig zu einem globalen Phänomen geworden war, das über den Bildschirm zurück in die Schweiz gefunden hat.
«Heidi in Japan» fokussiert auf die Vermischung zweier Kulturen und die Entstehungsgeschichte der japanischen Trickfilmserie, die äusserst wichtig bei der Popularisierung des erfolgreiche Anime-Genres war. Die Ausstellung ist in Zusammenarbeit mit der Universität Zürich und einem japanischen Expertenteam unter der Leitung der Professoren Aki Nishioka und Takashi Kawashima entstanden. (pd.)