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Hallo, mein Name ist Zali

Erstellt von Pascal Turin |
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Die Elefanten sind ohne Frage eine der Hauptattraktionen des Zoos Zürich. Kein Wunder, haben die News über Nachwuchs im Kaeng Krachan Elefantenpark hohe Wellen geschlagen.  Am Karsamstag kam das Elefantenbaby, das den Namen Zali trägt, auf die Welt und entzückt seither Zoobesuchende und Medien.

Die «Aargauer Zeitung» titelte euphorisch «Freudenbündel zu Ostern: Elefanten-Baby im Zoo Zürich auf die Welt gekommen». Nüchterner blieb die «Neue Zürcher Zeitung». Sie schrieb «Nachwuchs bei den Zürcher Elefanten: Die 19-jährige Farha bringt ein gesundes Kalb zur Welt». Und «Tele Züri» rückte aus und befragte die Zoo-Besuchenden. Diese zeigten stolz ihre Handy- oder Kamerafotos des Elefantenkalbs.

So viel Aufmerksamkeit erhalten höchstens noch Taylor Swift oder König Charles. Aber die Geburt eines Elefäntchens kann sich kein Medienhaus entgehen lassen.

Tierpflege-Team wählte Namen aus

In der Nacht auf Karsamstag hat die 19-jährige Elefantenkuh Farha ein männliches Jungtier zur Welt gebracht – ohne Komplikationen. «Um genau 2.22 Uhr fiel das Elefantenkalb auf den sandigen Boden des Kaeng Krachan Elefantenparks im Zoo Zürich», schrieb der Zoo in einer Mitteilung.

Elefantenkuh Farha hat sich direkt nach der Geburt in ihre neue Rolle als Muttertier eingefunden und sich um das Jungtier gekümmert. Das Elefantenbaby versuchte schon kurz nach der Geburt aufzustehen. Ein gutes Zeichen. Für Elefantenkuh Farha war es bereits die vierte Geburt. Vater des Jungtiers ist der 20-jährige Elefantenbulle Thai.

Mittlerweile ist das Elefäntchen vom Tierpflege-Team auf den hinduistischen Namen Zali getauft worden und erkundet zusammen mit der Mutter neugierig seine Umgebung. «Zali ist die Kurzform von Zalak, was auf Hindu ‹sofortiges Erscheinen› bedeutet und unserer Meinung nach gut zu Zalis rascher Geburt am vergangenen Samstag passt», so der Zoo auf seinem Instagram-Account.

Im Zoo Zürich gebären Elefanten ohne menschliche Einwirkung. Ein Kontakt zwischen Mensch und Tier erfolgt durch eine Barriere hindurch. «Ein Eingreifen im Notfall wäre nur bedingt möglich gewesen», schreibt der Zoo. «Die ersten Lebenswochen eines Jungtiers sind immer heikel, dann sind sie am verletzlichsten», sagte Zoodirektor Severin Dressen kürzlich gegenüber dem «Tages-Anzeiger».Zuletzt gab es vor fünf Jahren erfolgreichen Nachwuchs bei den Elefanten. Wie die NZZ schreibt, sind im Zoo seit 2020 sechs junge Elefanten gestorben. Zwei Elefanten wurden von der Herde kurz nach der Geburt zu Tode getreten.

2022 starben drei Jungtiere an einer Herpesvirusinfektion. Grundsätzlich tragen die meisten Elefanten – sei es in Zoos oder in der Wildnis – dieses Herpesvirus in sich. Die Krankheit bricht vor allem bei jungen Elefanten aus.

Der bisher letzte Schicksalsschlag folgte 2023. Farha gebar einen Elefantenbullen, der wegen Missbildungen nicht lebensfähig war.

Jetzt hoffen alle, dass Elefäntchen Zali ein langes Leben vor sich hat.

Zali bleibt nicht für ewig in Zürich

In ein paar Jahren wird der Elefantenbulle in ein neues Zuhause ziehen. Erreichen männliche Jungtiere die Geschlechtsreife, verlassen sie die Herde. Das ist bei Asiatischen Elefanten üblich. Wohin Zali dann kommt, entscheidet das Europäische Erhaltungszuchtprogramm.

Der Asiatische Elefant gilt laut dem Zoo als stark bedroht. Noch schätzungsweise 50 000 wild lebende Tiere gibt es weltweit. Durch die fast zweijährige Tragzeit der Elefanten sind Geburten im Vergleich mit anderen Tierarten eher selten.