Die Buchhandlung Wolf führte wieder einen Schreibwettbewerb durch. Teilnahmeberechtigt waren Mädchen und Jungs bis zur neunten Klasse.Die sechs besten Texte werden hier vorgestellt. Bis 22. Mai können die Leserinnen und Leser des «Küsnachters» für ihren Lieblingstext abstimmen.
Vor zwei Jahren veranstaltete die Buchhandlung Wolf in Küsnacht einen Schreibwettbewerb für Kinder und Jugendliche, der sehr grossen Anklang fand. Zahlreiche Texte wurden eingereicht. Wegen dieses Erfolges führt die Küsnachter Buchhandlung dieses Jahr wieder einen Schreibwettbewerb durch, allerdings mit gewissen Anpassungen. Dieses Jahr gibt es nur noch eine Kategorie. Jungs und Mädchen bis zum 9. Schuljahr konnten Texte einreichen, die natürlich, je nach Alter des Kindes, unterschiedlich von der Jury beurteilt wurden.
Neu urteilt die Jury ausserdem nicht mehr abschliessend. Die Leserinnen und Leser des «Küsnachters» haben das letzte Wort und können ihren Lieblingstext wählen. Der «Küsnachter» druckt aus Platzgründen nur den Anfang der Texte ab. Auf der Website der Buchhandlung Wolf sind die vollständigen Texte zu finden.
Wer beim Voting mitmachen möchte, schickt bis Donnerstag, 22. Mai, eine E-Mail mit der Nummer des Lieblingstextes an mail@wolf.ch.
Der Siegertext wird in voller Länge im «Küsnachter» abgedruckt.
Text 1
Chaos in der Buchhandlung
Ari Lienhard, 3. Klasse
Max ging in die Buchhandlung, um seine bestellten Lieblingsbücher abzuholen. Er traute seinen Augen nicht, als er plötzlich Pumuckl sah, der gerade dabei war, ein Buch anzumalen! Gerade noch rechtzeitig konnte er ihn davon abhalten.
Als er sich umdrehte, sah er Greg Heffley aus Gregs Tagebuch, der sich mit seinem Bruder Roderick stritt. Als Max ein Regal weiterging, fiel ihm eine rot-schwarz karierte Hose auf, es war Globi, der hinter dem Tresen stand. Max dachte zuerst, er müsse die Figuren zurück in ihre Bücher schicken, aber dann hatte er eine andere Idee: Er wollte herausfinden, ob es noch mehr Figuren gab. Er sah sich um und entdeckte Ida Kronenberg aus «Die Schule der magischen Tiere». Sie hatte rote Haare und suchte sich gerade ein gelbes Buch aus. Plötzlich berührte sie etwas, es war Globi. Er hatte eine verrückte Idee: Warum nicht mit allen Figuren Fangen spielen? […]
Text 2
Ende gut, alles gut
Lodoe Tenzin Tseyang, 2. Klasse
Es ist Vollmond. Im Meer herrscht Stille. Der Himmel ist grau und der Nebel reicht bis zum Horizont. Ich sehe einen dunklen Schatten, der bis zur anderen Seite des Ozeans reicht. Er macht mir Angst. Ich kann nicht schlafen. Plötzlich donnert und blitzt es. Der Schock meines Lebens trifft mich wie noch nie. In dieser Nacht hätte der Tod mich holen können, darum kann ich die ganze Nacht nicht schlafen. Am nächsten Tag bin ich müde und ich mag keinen Schritt aus dem Bett machen. Es ist, als hätte ich keine Energie mehr. Ich muss die ganze Zeit an das denken, was letzte Nacht passiert ist. Ich sehe nur Grau und Schwarz. Wahrscheinlich ist es wegen des fehlenden Schlafes. Die folgenden Tage wechseln sich ab. Einmal geht es mir gut und dann wieder schlecht. Ich will wissen, was es ist. Ich bemerke, dass mich jemand zu kontrollieren scheint und meinen ganzen Körper steuert. […]
Text 3
Ein Tisch erzählt
Luzius Herzog, 8. Schuljahr
Zuerst war da einfach mal nichts. Kein Licht, keine Luft, einfach nichts. Doch plötzlich sah ich etwas Helles. Etwas so Helles, etwas, das ich noch nie sah. Später erfuhr ich, dass man dieses helle Dings «Sonne» nannte. Und noch bevor ich es auch nur realisierte, wurde aus diesem Nichts, das ich war, ein kleiner, schwacher Kirschbaumsetzling. Dieser Setzling wuchs. Er wuchs und wuchs und wuchs. Ein gutes Jahrhundert war ich schon alt, und ein grosser Kirschbaum wurde aus mir. Gross, grösser, am grössten. Ich war einer der Grössten meiner Art. Einer der Kräftigsten. Einer der Schönsten. Es wurde Winter. Nun ja, ich habe ja schon über einhundert Winter überstanden, und ich würde auch nicht einfach so von einem meiner banalen einhundert Winter erzählen, wenn der nicht anders gewesen wäre. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich es noch nicht, aber es war ein Winter, der mein Leben für immer verändern würde. […]
Text 4
Der Einbruch
Ennio Marazzi, 3. Klasse
Es war einmal ein Superschurke. Er hiess Blitzbleid. Blitzbleid konnte aus seinen Händen Blitze schiessen. Er war immer in einem blauen Traineranzug mit einem gelben Blitz unterwegs. Er wollte die Staatsbank ausrauben. Eines Tages ging er zu der Bank und wollte die Gegend auskundschaften.
Es hatte zehn Scharfschützen auf dem Dach und zwanzig Leute von der Securitas in der Bank. Blitzbleid suchte eine Hintertüre. Zum Glück gab es eine Hintertür in einer Seitengasse. Die Türe war mit einer Zahlenkombination verschlossen. Sie war elektrisch. Das war sehr gut. Und so versuchte er, einen Plan des Hauses zu finden. Dafür musste er ins Archiv. Blitzbleid schmiedete einen Einbruchsplan, damit er in die Bank einbrechen konnte. Endlich war es Nacht. Blitzbleid war bereit. Leise sagte er zu sich: «Okay, jetzt muss ich das Zahlenfeld elektrisieren.» […]
Text 5
Hörnli, der Hund
Sarina Stingelin, 2. Klasse
An einem schönen Frühlingstag springt der Hund Hörnli durch den duftenden Garten am Hornweg. Er redet mit den Spatzen, die auf dem grossen Baum sitzen. Er hat Hunger und springt ins Haus. Er bekommt von seinem Frauli einen grossen Knochen. Weil der Knochen so schön ist, verbuddelt Hörnli ihn in der schönsten Ecke des Gartens. Als Hörnli ins Haus zurückkommt, liegt sein Frauli reglos am Boden. Hörnli bellt, so laut er kann. Zum Glück kommt gerade eine Frau vorbei und rennt ins Haus, um nachzusehen, was los ist. Sie sieht, dass Hörnlis Frauli am Boden liegt. Sie ruft sofort die 114 an. Der Krankenwagen kommt sehr schnell. Hörnli ist ganz verwirrt und springt über den Zaun. Er versteckt sich.
Zwei Wochen später kommen drei Bagger angefahren. Sie reissen das alte Haus am Hornweg einfach ab. Das Nachbarsmädchen kommt gerade aus der Schule nach Hause. […]
Text 6
Vera Golden Eye –Die Nacht des Lebens
Emma Galmarini, 3. Klasse
Prolog
Tauche ein in eine Welt voller Geheimnisse. Vera Golden Eye und Lia Foster finden eine geheimnisvolle Karte und versuchen, das Geheimnis zu lüften. Dabei erleben sie spannende Abenteuer.
1. Der Fund
Wir strichen durch den Dschungel. Plötzlich sah ich ein vergilbtes Blatt Papier. Darauf stand etwas, aber was? Zum Glück konnte ich gut lesen, anders als meine Freundin Lia. Bald hatte ich die kraklige Schrift entziffert.
Die Nacht des Lebens ist der Herrscher der Welt, der Flüsse, Erde und Himmel gewährt.
«Was hat das zu bedeuten?», überlegte ich. «Die Nacht des Lebens – Moment mal. Die Nacht könnte bedeuten, dass es etwas ist, das man nur im Dunkeln finden kann.»
«Stimmt, aber was bedeutet des Lebens?»
«Vielleicht ein Ort, an dem viele Tiere wohnen.»
«Kann sein. Und der Herrscher der Welt?»
«Keine Ahnung – lass uns die Karte mitnehmen und den Rest zu Hause entschlüsseln!» […]
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