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Die Flucht aus dem Dachgeschoss

Erstellt von Manuela Moser |
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Die Bibliothek Küsnacht ist um eine Attraktion reicher: Unter dem Dach gibt es neu einen Escape Room. Nur wer schlau ist, kommt frei.

Die Bibliothek Küsnacht ist um eine Attraktion reicher: Unter dem Dach gibt es neu einen Escape Room. Nur wer schlau ist, kommt frei.

«Ihr seid Ritter von der Burg Wulp im Küsnachter Tobel», sagt Esther Triet zu den drei Jungs, die gebannt zuhören. «Und ihr seid eingesperrt worden ins Verlies.» Dann geht die Estrichtüre im Dachstock des Höchhus der Bibliothek Küsnacht zu, fest verschlossen wird sie mit einer dicken Kette, und die drei sind sich allein überlassen. «Wischt mal zuerst den Boden», gibt ihnen Triet den Befehl. Und das ist schon der erste Hinweis, denn ...
Doch zu viel darf hier nicht verraten werden. Schliesslich sollen die Kinder und Erwachsenen den Escape Room, den ersten in Küsnacht, vielleicht sogar den ersten an der Goldküste, selber ausprobieren. Esther Triet ist Leiterin der Bibliothek und hatte die Idee dazu. In einem Kurs lernte sie alles, was es über das Phänomen zu wissen gibt. «Die Idee ist, mittels versteckten Hinweisen und Gegenständen innerhalb einer vorgegebenen Zeit wieder aus dem Gefängnis frei zu kommen. Gefragt sind Fantasie, Geschick, Logik und Kombinationsgabe.» Im Küsnachter Raum hat man dazu 25 Minuten Zeit. In grösseren Anlagen kann dies bis zu zwei Stunden dauern, dort gibt es dann auch verschiedene Räume, die es zu durchlaufen gilt.

Auf der Jagd nach Spuren
«Wir mussten mit dem arbeiten, was wir hier zur Verfügung haben», sagt Triet. Und dies sei der Estrich der Bibliothek gewesen. Bislang habe man ihn als Abstellraum genutzt. «Im Sommer kann es etwas warm werden, im Winter kalt», schränkt Triet ein. Trotzdem fand ihre Idee auch bei ihren Arbeitskolleginnen Anklang und zusammen machte man sich daran, passende Rätsel auszuhecken. Entstanden ist eine interessante Jagd nach Spuren, die gar nicht immer so einfach zu lesen sind. «Ich bin froh, dass die drei Jungs den Raum jetzt nochmals ausprobieren», sagt Triet. Viel Zeit für Anpassungen bleibt aber nicht. Am Sonntag in einer Woche feiert die Bibliothek ihren Tag der offenen Tür – bis dahin soll alles bereit sein. «Wir haben schon einige Anmeldungen bekommen», sagt Triet. Wer dieses Mal keinen Platz ergattert, kann vorläufig an zwei weiteren Daten kommen: am 2. und 9. November. Die drei «Testjungs» haben inzwischen den Code mit den vier Zahlen geknackt und können das Schloss öffnen. Spass hatten sie – schliesslich wollen sie gleich nochmals rein.