Kaum zu glauben, das neue Alters- und Gesundheitszentrum Tägerhalde ist seit zehn Jahren in Betrieb. Eine Erfolgsgeschichte für die hochbetagten Küsnachterinnen und Küsnachter. Ein Rückblick auf Planung, Bau und Entwicklung.
Das 1975 eröffnete Alterswohnheim Tägerhalde wurde als typisches Altersheim errichtet. Die Entwicklung des Wohnens und der Pflege im Alter sowie der bauliche Zustand zeigten den Verantwortlichen in der Gemeinde anfangs der 2000er-Jahre, dass das bestehende Gebäude den zukünftigen Anforderungen nicht mehr genügen würde. 2008 wurde ein Architekturwettbewerb für ein neues Alterszentrum ausgeschrieben, den das renommierte Architekturbüro Bob Gysin + Partner BGP, aus Zürich, gewann. Im November 2009 stimmte der Souverän von Küsnacht dem Projektierungskredit und im Mai 2011 dem Baukredit von rund 68 Millionen Franken zu. Dieser umfasste auch die Renovationsarbeiten an den Gebäuden auf dem Areal des ehemaligen Pflegeheims am See (auch Hörnli-Areal genannt). Für den Neubau Tägerhalde standen rund 56 Millionen Franken zur Verfügung.
Der Neubau
Die Abbrucharbeiten der alten Tägerhalde wurden im August 2012 aufgenommen. Die Realisierung des komplexen Bauwerks sowie die gesetzlichen Vorgaben für ein Haus, das hochbetagte, pflegebedürftige Menschen beherbergt, stellten die Architekten und die Generalunternehmung vor einige Herausforderungen. Trotz anspruchsvollem Baugrund und zeitweise garstigen Wetterbedingungen konnte am 28. November 2013 die Aufrichte gefeiert werden. Die vielschichtigen Arbeiten im Innern des Gebäudes gingen zügig voran und der Zeitplan wurde eingehalten. Ende Mai 2015 konnten die Bewohnerinnen und Bewohner ihr provisorisches Wohnquartier am See verlassen und termingerecht in den Neubau einziehen. Im Rahmen eines feierlichen ökumenischen Gottesdienstes wurde das Zentrum am 21. Juni 2015 offiziell seiner Bestimmung übergeben. Damals war der Pressemitteilung zu entnehmen: «Ein wunderschöner und funktioneller Gebäudekomplex allein ist noch kein Garant für das Wohlbefinden der Bewohnenden. Vielmehr seien es die engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller Stufen, die die Räume zum Leben erwecken und ein lebenswertes Dasein ermöglichen.»
Die Bilanz
Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass sich die konzeptionellen Vorgaben bewährt haben. Die Pflegezimmer und Wohnungen sind meist zu 100 Prozent belegt und bieten eine hohe Aufenthaltsqualität. Trotz gesundheitlichen Beeinträchtigungen leben die Menschen gerne in der Tägerhalde. Das Ziel, auch dörfliches Leben in das Zentrum zu integrieren, hat sich verwirklicht. Die Dienstleistungsangebote werden durch Küsnachterinnen und Küsnachter rege genutzt. Das Tägerhalde-Restaurant Ruschmoos verdankt seinen Namen einem Wortspiel aus Rumensee, Schübelweiher und Tägermoos. Das Restaurant erfreut sich grosser Beliebtheit bei auswärtigen Gästen, schliesslich bietet die Küchenbrigade ein ausgezeichnetes Essen an. Auch das eingemietete Physio- und Fitnesszentrum der Firma Physioline wird fleissig genutzt. Das Zusammensein von Bewohnenden und Teilen der Dorfbevölkerung ist vollauf gelungen.
Verantwortung neu bei der GNK
Seit dem 1. Januar 2024 werden die Alterszentren von der Gesundheitsnetz Küsnacht AG (GNK) unter unveränderter Führung betrieben. Dieser Auslagerung des Alters- und Gesundheitswesens aus der Gemeindeverwaltung wurde im Juni 2024 vom Küsnachter Souverän zugestimmt. Es ist wichtig festzuhalten, dass der Aktionär die Politische Gemeinde Küsnacht ist und nicht eine private Unternehmung. Die GNK AG hat nun ihr erstes Betriebsjahr hinter sich und es darf festgestellt werden, dass die Qualität, welche in der Tägerhalde sowie im Wangensbach erbracht wird, keine Abstriche erfahren hat.
Mögen noch viele Küsnachterinnen und Küsnachter erfüllte Tage und Jahre innerhalb der Mauern des «Geburtstagskindes» Tägerhalde verbringen — umsorgt von engagierten und herzlichen Mitarbeitenden.
*Der Autor ist im Beirat der GNK