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Zwei Jahre Lewa Sawanne im Zoo Zürich

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Giraffen, Zebras und Nashörner vereint. Die grösste und neuste Anlage des Zoo Zürich begeistert die Besucherinnen und Besucher bereits seit zwei Jahren. Zum Festtag besuchte eine Delegation des Naturschutzpartners Lewa Wild Conservancy (Kenia) den Zoo Zürich, wie aus einer Medienmitteilung hervorgeht.  

Seit der Eröffnung ist auf der grössten Anlage des Zoos viel passiert. Ein schönes Ereignis war die Geburt von Ushindi im Mai 2020, dem ersten im Zoo Zürich geborenen Breitmaulnashorn. Mit einem Geburtsgewicht von knapp 60 Kilogramm gestartet, wiegt Ushindi zwei Jahre später fast eine Tonne.

Bei den meisten Arten in der Lewa Savanne setzten wir am Anfang auf reine Weibchen-Gruppen, die nach einer Eingewöhnungszeit mit einem Männchen ergänzt wurden. Bei den bedrohten Breitmaulnashörnern ist Kimba eingezogen. Mit seinen 2,5 Tonnen ist der Nashornbulle das schwerste und vielleicht imposanteste Tier der Savanne. Auch die anderen Tierarten bekamen männlichen Zuwachs und fühlen sich in ihrem neuen Zuhause wohl.

Bei den in der Natur ausgestorbenen Säbelantilopen, den Impalas, sowie kürzlich bei den Stachelschweinen hat sich erfreulicherweise auch Nachwuchs eingestellt. Bei den sehr beliebten Erdmännchen konnten wir sogar mehrmals Junge vermelden. Die Gruppe hat sich von drei auf aktuell achtzehn Tiere vergrössert, wobei einige Jungtiere schon an andere Zoos abgegeben werden konnten. Auch die Zukunft hält viel Spannendes für unsere Gäste bereit: So wird mittelfristig ein Giraffenbulle zu den vier weiblichen Netzgiraffen in der Zürcher Lewa Savanne stossen. Viele Arten, die auf der Lewa Savanne leben, sind in ihrem Bestand bedroht. Durch die Beteiligung an internationalen Erhaltungszuchtprogrammen EEP nimmt der Zoo Zürich eine wichtige Rolle zu deren Schutz ein.

Neben dem Beobachten der Tiere bietet die Lewa Savanne einmalige Begegnungsmöglichkeiten für unsere Besucherinnen und Besucher. Das Erdmännchenerlebnis sowie die Giraffen- und die Stachelschweinfütterung sind sehr beliebt. Die Einnahmen aus diesen Erlebnissen fliessen vollumfänglich in das Naturschutzprojekt in Lewa. Auch das Nachtwandeln mit Übernachtung in der Lewa Savanne ist so begehrt, dass es Monate im Voraus ausgebucht ist.

Hoher Besuch aus Kenia

Der Zoo Zürich als modernes Naturschutzzentrum unterstützt weltweit acht Kernprojekte zum Schutz und Erhalt ursprünglicher natürlicher Lebensräume und deren Tierwelt. Unter ihnen ist auch das seit 1998 unterstützte Lewa Wildlife Conservancy in Kenia. In dieser Zeit hat der Zoo Zürich bereits rund 4 Millionen Franken direkte Beiträge zu dem Projekt beigetragen, wovon 60'000 Menschen in Kenia profitiert haben. Drei Persönlichkeiten, die das Naturschutzprojekt vor Ort prägen,waren letzte Woche zu Besuch in der Lewa Savanne im Zoo Zürich.

In den letzten Jahrzehnten ist das Lewa Wildlife Conservancy zu einem bedeutenden Vorzeigeprojekt im integrativen Naturschutz geworden. Integrativer Naturschutz bedeutet, dass man die Interessen der lokalen Bevölkerung miteinbezieht. Durch die Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung werden deren Interessen berücksichtigt. Die Kooperation mit den Einwohnern vor Ort ist ein wichtiger Schwerpunkt in Lewas Arbeit und aus dem modernen Naturschutz nicht mehr wegzudenken. Aus Lewa ist David Mudachi, Leiter Kommunikation, angereist. Er stellte den Ansatz des integrativen Naturschutzes in Lewa vor.

Als Chef der Anti-Wilderei-Einheit in Lewa kommt Edward Ndiritu eine sehr wichtige Rolle beim Schutz der Tierwelt in Lewa zu. Ndiritu und sein Team überwachen mit modernsten Hilfsmitteln das 65'000 Hektar grosse Schutzgebiet, sammeln Informationen aus den benachbarten Dörfern und untersuchen Vorfälle von Wilderei in der Gegend. «Um effektiv gegen die Wilderei vorgehen zu können, sind wir auf moderne Ausrüstung angewiesen», sagt Ndiritu. Zudem zeichnet sich das Team auch verantwortlich für die Sicherheit der lokalen Bevölkerung und ist bei Konflikten erste Anlaufstelle.

Nachhaltiger Naturschutz funktioniert nur, wenn die Bevölkerung aktiv miteinbezogen wird. Dafür ist Purity Kinoti als Leiterin des Edukationsteams verantwortlich. «Eine gute Ausbildung ist das Fundament für eine bessere Lebensqualität und das Bewusstsein für den Schutz des Lebensraumes der bedrohten Tiere in Kenia», sagt Kinoti. Durch verschiedene Programme in den Schulen fördern Kinoti und ihr Team die Bildung der lokalen Bevölkerung in vielen Bereichen. So trägt zum Beispiel das 2009 ins Leben gerufene «Digital Literacy Programme» des Lewa Wildlife Conservancy zur Verbesserung und Standardisierung der Unterrichtsqualität bei und vermittelt Kindern wichtige digitale Fähigkeiten, die in Zukunft auch im Bereich des Naturschutzes gefragt sind.


«Conservation Award»

Im Rahmen der Feier am 15. Juni 2022 vergibt der Zoo Zürich zum ersten Mal seinen mit 15'000 Dollar dotierten «Conservation Award». Die Leiterin Edukation, Purity Kinoti, ist die erste und verdiente Gewinnerin des Awards. Einst selbst Empfängerin eines von Lewa vergebenen Stipendiums leitet Kinoti heute die Abteilung Edukation und überwacht alle 23 von Lewa unterstützen Schulen. Mit dem Award würdigt der Zoo Zürich ihre Leistung in den Projekten zur Aus- und Weiterbildung der lokalen Bevölkerung in Kenia.