Bereits mit acht Jahren stand Kimi-Nikita Gundermann als Schweizer Champion im Motocross auf dem Podest. Über seine Leidenschaft für Motorräder erzählte der Elfjährige letzte Woche im Alterszentrum Gehren in Erlenbach.
Nicht Mama oder Papa war Kimi-Nikita Gundermanns erstes Wort, sondern Töff. Die frühe Faszination für Motorräder wurde zur Leidenschaft. Mit fünf nahm Kimi-Nikita das erste Mal an einem Motocross-Rennen teil. Ehrgeiz, Können und eine Familie, auf die er abstützen kann, zeichnen den Erfolg des Elfjährigen aus. Letzte Woche wurde der Werdegang des Ausnahmetalents spektakulär präsentiert. Für Kimi-Nikita, seine Angehörigen und seinen Trainer wurde im Restaurant «zum Wiistübli» im Alterszentrum Gehren in Erlenbach der rote Teppich ausgerollt. Kimi-Nikita ist in Zollikon geboren und lebt in Nänikon mit seinen Eltern, der älteren Schwester Josefine und der siebenjährigen Coco, die auch Rennen fährt und Rennfahrerin werden will, wie sie erklärt.
Mit welcher Konsequenz Kimi-Nikita seine Laufbahn verfolgt, erfuhren die anwesenden Bewohner, Freunde und Fans während zweier Stunden purer Unterhaltung: eingespielte Filmsequenzen, untermalt mit Queens «We Are The Champions».
Unaufgeregt im Interview
Die Eltern Gundermann, Daniela – Geschäftsführerin des Alterszentrums Gehren – und James, lieferten in einem Zwiegespräch Einblick in die Rennszene und erzählten, wie es ist, einen Champion daheim zu haben. Kimi-Nikita in Rennmontur antwortete unaufgeregt auf seiner Eltern Zwischenfragen. Zum Beispiel, was ihm durch den Kopf gehe am Start. «Die Strecke angucken, und bin ich nach der ersten Kurve auf der Geraden, denk ich: Jetzt bin ich im Rennen.» Wie weit es Kimi-Nikita so jung gebracht hat, offenbarten die ausgestellten Pokale. Unter anderem wurde Kimi-Nikita 2016 mit gerade acht Jahren Motocross Champion. Ab 2017 kamen die ersten Strassenrennen beim ADAC Mini-Bike Cup. Seine Leistungen weckten das Interesse der Sportwelt.
Dirk Heidolf, der ehemalige Rennfahrer, nahm Kimi-Nikita unter seine Fittiche. Für den Anlass am Freitag reiste der Trainer extra vom Saxenring an. «Kimi ist ein riesiges Talent», sagt Heidolf. Und es sei ihm eine Freude, mit ihm und seiner Familie zusammenzuarbeiten. Unglaublich viel nehme die Familie auf sich, fahre an Wochenenden Hunderte von Kilometern, um an die Rennplätze Europas zu gelangen. Der Elfjährige mit der Aura des Entschlossenen steht am Anfang einer Karriere. Er bringt Kindheit, Schule und Sport unter einen Hut und weiss, dass dies ohne sein Team nicht möglich wäre. Aber er weiss auch, was er will: Er will der Beste sein und als Erster die Zielflagge sehen.
Für die kommenden Jahre laufen bereits intensive Vorbereitungen. Kimi-Nikita wird mit einer Honda NSF-250 am Start stehen. Mit 230 Kilometern unterwegs sein und darauf freue er sich, sagt er beim Autogrammschreiben. Sein Trainer Heidolf wird Kimi die nächsten Jahre eng begleiten und sagt: «Der Kampf hat schon heute für den Meistertitel 2021 begonnen.» Aber Spass machen solle es natürlich auch.
(Elsbeth Stucky)